FILMPROGRAMM
in Kooperation mit dem Metropolis Kino in Hamburg
Fr. 21.03 | 19:30 Uhr
Les Statues meurent aussi
FR 1953, Chris Marker, Alain Resnais, 30 min., OV/Engl. UT
Un-Documented: Unlearning Imperial Plunder
AU 2019, Ariella Aïsha Azoulay, 35 min., OV/Engl. UT
»Wenn Menschen sterben, gehen sie in die Geschichte ein. Wenn Statuen sterben, werden sie Kunst.« Der französische Essayfilm kritisiert die koloniale Plünderung afrikanischer Kunst und die Ausbeutung afrikanischer Arbeitskraft. Er hinterfragt die Entfremdung und Wahrnehmung afrikanischer Kulturgüter in westlichen Museen. Über 50 Jahre später antwortet der Dokumentarfilm "Un-Documented" und stellt fest, dass die Statuen nicht gestorben sind. Vor dem Hintergrund der Restitutionsdebatten argumentiert er, dass die geraubten Statuen in den Museen auf ihre Rückkehr warten. Der Film zieht darüber hinaus Parallelen zwischen Kulturgütern und Menschen: Während die einen in Museen sorgfältig aufbewahrt werden, kämpfen die anderen um die Aufnahme in diese Länder.
Sa. 19. April 2025 | 17:00 Uhr
Das leere Grab, 2024, 97 min.
Der Film des tansanisch-deutschen Regieduos Cece Mlay und Agnes Lisa Wegner begleitet zwei Familien in Tansania auf ihrer schwierigen Suche nach ihren Vorfahr*innen. Erst am 16.1.2025 fand in Berlin eine Zeremonie statt, bei der zwölf ancestrial remains an eine Delegation aus Tansania übergeben wurden – darunter auch die Gebeine des bekannten Widerstandskämpfers Chief Mkwawa. Doch trotz dieser symbolischen Geste verbleiben noch immer zehntausende menschliche Überreste aus den ehemaligen Kolonien in deutschen Museen, die einst zur Rassenforschung nach Europa gebracht wurden.
„Das leere Grab“ beleuchtet die tiefen Spuren und Traumata, die die deutsche Kolonialgeschichte in den Gesellschaften Tansanias hinterlassen hat. Gleichzeitig erzählt er von der Entschlossenheit und dem Widerstand von Familien, die sich mit großem Engagement für die Aufklärung der Geschichte und die Rückgabe ihrer Vorfahr*innen einsetzen.
Di. 13. Mai 2025 | 19:15 Uhr
Maangamizi: The Ancient One, 2001, 112 min.
"Maangamizi: The Ancient One" erzählt die Geschichte von Dr. Asira, einer amerikanischen Ärztin, die für eine Residenz in einem psychiatrischen Krankenhaus nach Tansania reist. Dort begegnet sie Samehe, einer Patientin, deren völlige Stille und Rückzug alle um sie herum beunruhigen. Doch durch Asiras heilende Methoden entsteht zwischen den beiden Frauen eine Verbindung, die die Grenzen von Zeit, Glauben und Geschichte überschreitet.
Der Film ist ein bedeutendes Werk des tansanischen Kinos. Es bietet eine kraftvolle Reflexion über die Auswirkungen einer verdrängten Geschichte. In enger Zusammenarbeit haben Martin Mhando und Ron Mulvihill die Geschichte von Queenae Taylor Mulvihill adaptiert.
So. 1. Juni 2025 | Uhrzeit folgt
Der vermessene Mensch, 2023, 116 min.
„Der vermessene Mensch“ handelt als erster Kinofilm vom Völkermord, den die deutschen Kolonialtruppen zwischen 1904 und 1908 in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, begangen hat. Der Film ist nach Lars Kraumes Drehbuch entstanden und erzählt von einem jungen Berliner Ethnologen Alexander Hoffmann, der zum Zeugen dieses Genozids an den Herero und Nama in der ehemaligen Kolonie „Deutsch Südwestafrika“ wird. Dabei übertritt auch er die eigenen moralischen Grenzen.
Kommunales Kino
Metropolis Hamburg
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg
U-Bahn: Gänsemarkt
Programm, Termine und Ticketvorverkauf unter www.metropoliskino.de
Mit dem Metropolis-Ticket 50 % Eintritt in die Ausstellung.
