Statement der Museen Stade: „Schon als die ersten Neufunde von Pilgerzeichen aus dem Stader Hansehafen bekannt wurden, hatten wir den Wunsch, das Thema „Pilgern im Elbe-Weser-Raum“ genauer zu erforschen und die Ergebnisse in eine Ausstellung zu überführen. Wir freuen uns sehr, dass wir für die Realisierung des Projekts nun die nötige finanzielle Unterstützung bekommen haben und gleichzeitig den mit Dr. Hartmut Kühne den renommiertesten Forscher auf diesem Gebiet für die Durchführung gewinnen konnten. Schon seit vielen Jahren erforscht Herr Kühne die Pilgerzeichen in Deutschland. Endlich kann mit seiner Hilfe eine wichtige Forschungslücke hinsichtlich der Wallfahrtsgeografie in Nord- deutschland geschlossen werden. Die Kooperation mit dem Museum Lüneburg eröffnet uns dabei wichtige Perspektiven.“ so Dr. Sebastian Möllers, Direktor der Museen Stade.
Statement des Museum Lüneburg: „Auch die Direktorin des Museum Lüneburg, Frau Prof. Dr. Heike Düselder, freut sich über die Kooperation und die Förderung des Forschungsprojektes. Von Lüneburg führten am Ende des Mittelalters Pilgerreisen zu den berühmten Wallfahrtsstätten Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela. Die Auswertung der archivalischen Überlieferung der Pilgerreisen „von Lüneburg bis an das Ende der Welt „ – so der vorgesehene Titel der Ausstellung im Museum Lüneburg – wird Erkenntnisse bringen zu den Voraussetzungen der Pilgerreisen, den Motiven für den Aufbruch, den Bedingungen des Unterwegsseins wie Herbergen Reisezeiten und Kosten. So können die Sachzeugnisse wie Pilgerzeichen und Darstellungen von Pilgern auf Altären und anderen Exponaten durch die Schrift- quellen ergänzt und in einen Kontext gestellt werden.“
Statement der Stadtarchäologie Stade: „Der Stader Pilgerzeichenfund aus den Hafengrabungen 1989 und 2013 ist in seinem Umfang für den norddeutschen Raum bisher einzigartig. Da die Quantität aller Hafen- funde inzwischen fast eine halbe Millionen Objekte umfasst, ist die Auswertung eine große Herausforderung. Es freut mich daher sehr, dass wir den wichtigen Bereich der Pilgerzeichenfunde in diesem Gemeinschaftsprojekt von Museen und Archäologie in Lüneburg und Stade bearbeiten können. Die geplante Ausstellung und touristische Inwertsetzung ermöglichen es uns, die bedeutenden archäologischen Funde erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.“ sagt Dr. Andreas Schäfer, Stadtarchäologe und Geschäftsführer der Stade Marketing und Tourismus GmbH.
Statement der Stadtarchäologie Lüneburg: „Der langjährige Kontakt zwischen den Archäologen in den Städten Stade und Lüneburg führt nun zu einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt. Dieses ist geprägt vom Forschungsansatz der Stadtarchäologen, schriftliche und bildliche Quellen und die archäologischen Funde in ihrer Interpretation zu verknüpfen. Die Ausstellung wird die weiträumigen Beziehungen der Hansestadt Lüneburg, die durch archäologische Funde bestätigt werden, aufzeigen“, betont der Lüneburger Stadtarchäologe Prof. Dr. Edgar Ring.
Statement der Stiftung Niedersachsen: (Pilger)Spuren finden, untersuchen und interpretieren – mit diesem Ziel haben sich zwei vorbildliche Museen in Niedersachsen für das Projekt zusammen getan und werden nun durch Forschung und Austausch im Rahmen einer Tagung im April 2019 die Grundlage für die spätere Vermittlung dieses hochspannenden Themas legen. Wallfahrten mögen heute eine Modeerscheinung sein, waren jedoch für die Menschen des Mittelalters oft existenziell. Die Stiftung Niedersachsen begrüßt die Erforschung des bislang für Nord- deutschland noch relativ unbekannten Phänomens. „Gerade die gute Zusammenarbeit zwischen Archäologen und Historikern und die Zusammenschau von Objektfunden mit Quelleninterpretationen im Archiv eröffnet neue Perspektiven auf die Pilgerfahrten des Mittelalters,“ so Generalsekretärin Lavinia Francke. „Ich wünsche gutes Gelingen bei der sorgfältigen Recherche und profunden wissenschaftlichen Analyse und freue mich auf die Vorstellung der Ergebnisse im nächsten Jahr.“
Statement der Klosterkammer Hannover: Die einst in ganz Europa weitverzweigten Pilgerrouten sind heute vielerorts vergessen. Die Geschichte des Pilgerns im norddeutschen Raum zu untersuchen, hält die Klosterkammer Hannover daher für ein wichtiges Vorhaben, besonders vor dem Hintergrund, dass bisher wenig Forschung zu diesem Thema vorliegt. Hans-Christian Biallas, Präsident der Klosterkammer Hannover, sagt: „Da auch Klöster und ehemalige Klosterstätten, die von uns betreut werden, Teil der Untersuchung sind, war eine Förderung möglich.“ Mit untersucht werden die Dome zu Bardowick und Verden, die Klöster Ebstorf, Lüne, Medingen, Wennigsen und Wienhausen, das Stift Obernkirchen und die ehemaligen Klosterstätten Sankt Alexandri in Einbeck, Nikolausberg in Göttingen, Sankt Godehard in Hildesheim und Sankt Michaelis in Lüneburg. Dieses Wissen zu heben und in einer großen Doppelausstellung in Stade und Lüneburg für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, unterstützt die Klosterkammer gerne. |